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Gebet – Audienz beim lebendigen Gott

Der bekannte amerikanische Sänger Johnny Cash hat einmal ein Lied geschrieben, das ins Deutsche übersetzt etwa so lautet: "Du prahlst damit, dass du berühmte Menschen kennst, Präsidenten und Superstars von bekannten Fernsehshows. Aber ich kenne jemanden ganz persönlich, der größer als sie alle ist. Und neben ihm sehen all diese Größen klein und mickrig aus. Ich spreche jeden Tag mit Jesus und er hört interessiert auf alles, was ich mit ihm bespreche."

 

Was ist das für ein Vorrecht, das wir haben: Wir dürfen jeden Tag mit Jesus sprechen und ihm alles sagen, was uns auf dem Herzen liegt.
Haben Sie das schon ausprobiert?

 

Gott selbst gewährt uns Audienz - so wie es früher die Könige gemacht haben. Oder wie der Papst, der nicht nur bei der Generalaudienz zigtausend Menschen gleichzeitig zuwinkt, sondern bestimmte Leute zu sich in die Privataudienz einlädt. Audienz - das Wort kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: "Hier hört mir jemand zu. Hier finde ich ein offenes Ohr. Hier werde ich ernst genommen." Und dabei gilt die Regel, dass ich mit Gott wie mit einem guten Freund reden darf - offen und ehrlich, freundlich oder auch mal kritisch. Und je mehr man in guten Zeiten miteinander erlebt, desto fester ist auch die Freundschaft, desto eher kommt man auch mit seinen Nöten zu dieser Audienz. Gebet heißt dabei nicht, dass Gott alle meine Wünsche erfüllt. Gott ist kein Automatik, in den ich oben meine Bitte hineinwerfe und unten hole ich das heraus, was ich am liebsten hätte.

Aber Gott ist ein verlässlicher Partner. Wer zum Beispiel die Psalmen als Vorlage oder Anregung für sein Gebet benützt, wird das merken. Gott bewahrt uns nicht immer vor schwierigen Situationen, aber er ist immer an unserer Stelle.

Und auch das sollten wir wissen: Die Bibel ist ein wichtiges Element, wenn wir ins Gespräch mit Gott kommen wollen. Denn Gottes Wort und Gebet gehören zusammen, damit ein richtiges Gespräch zustande kommt, wo nicht nur wir einseitig reden, sondern Gott auch zu Wort kommt.

 

Quelle: Gemeindebrief Nr. 29, Burkhard Neudorfer