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Brief aus Tinderet (Juni/Juli 2020)

Denn ich bin gewiss, dass weder ein Virus, noch eine andere Krankheit,
weder Langeweile oder Einsamkeit, weder soziale Distanz, noch Kurzarbeit, weder drohende Insolvenz noch kräfteraubendes Homeschooling,
weder Fakenews auf Facebook, weder große Krisen, Angst, Zweifel
oder selbst der Tod mich trennen können von der Liebe Gottes!
Andi Weiss, frei nach Paulus im Brief an die Römer im 8. Kapitel

 

Im Juni/Juli 2020 erreichten uns folgende Informationen, die auch unser Patenkind der Kinderkirche, Ian, betreffen. Weitere Informationen zu Ian finden Sie auf der Seite der Kinderkirche.

Wir freuen uns, wenn Sie unser Patenkind finanziell unterstützen. Da es seit März kein Opfer mehr im Rahmen der Kinderkirche gab, freuen wir uns über eine Überweisung. Alle notwendigen Daten finden Sie hier. Bitte geben Sie als Verwendungszweck "Patenkind Kinderkirche" an. Vielen Dank!

 

 

Liebe Paten,

 

seit unserem letzten Rundbrief aus Tinderet vor einem halben Jahr hat sich viel verändert. Die Pandemie hat tiefe Einschnitte in unserem Alltag hinterlassen und eine neue "Normalität" geschaffen.

 

Durch relativ frühzeitige und radikale Maßnahmen der kenianischen Regierung konnte die Ausbreitung des Corona-Virus im Land gehemmt werden. Zeitgleich mit Deutschland wurden die Schulen in Kenia geschlossen, eine nächtliche Ausgangssperre erlassen, regelmäßige Temperaturmessungen an Polizeikontrollen werden vorgenommen, es besteht Maskenpflicht in der Öffentlichkeit, die Grenzen zu Nachbarländern - via Luft, Wasser und Land - wurden dichtgemacht, in Restaurants und Supermärkten muss man Abstand halten. Leider breitet sich das Virus dennoch weiter im Land aus und auch in abgelegenen Gebieten hören wir von Infektionen. Eine Prognose sagt für August / September die höchste Infektionsrate in Kenia voraus und von Lockerungen - wie sie momentan in Deutschland stattfinden - keine Spur ...

 

Die Arbeit unserer Station Tinderet ist auf ein Minimum reduziert. Verantwortliche Leiter haben ein Krisenteam gegründet, welches sich regelmäßig trifft und nötige Updates für unsere Station bespricht, diese mit anderen DIGUNA-Stationen koordiniert beziehungsweise die Regierungsauflagen umsetzt. Es finden keine Evangelisationseinsätze statt, unsere Grund- und Berufsschule wurden geschlossen. Kleine Projekte und anfallende Arbeiten führen wir jedoch weiter mit den verbliebenen Mitarbeitern durch. Wir sind noch etwa 180 Leute (Heimkinder, Familien, Mitarbeiter) auf der Station.

 

Die uns gebliebenen Schneider/-innen stellen die nötigen Masken her. Die zuständige Gesundheitsbehörde hat uns eine Anleitung zum Nähen gegeben und die produzierten Masken letztendlich zertifiziert. Die von uns zu tausenden genähten Masken wurden zunächst an unser Team und alle Heimkinder, dann an umliegende Einrichtungen und später an Nachbarn verteilt. Auch die örtliche Polizei war dankbar für eine Maskenration.

 

Alle europäischen DIGUNA-Kurzzeitler wurden Mitte März nach Deutschland zurückberufen und via Luftbrücke ausgeflogen. Wir hoffen, in absehbarer Zukunft wieder willige Kurz- und Langzeitmissionare begrüßen zu dürfen.

 

In Absprache mit dem Jugendamt haben wir einige Kinder aus unserem Heim (mit zumutbaren familiären Verhältnissen) zu ihrer Verwandtschaft geschickt. So sind weniger Kinder im Heim. Diejenigen, die bei ihrer Verwandtschaft leben, haben wir mit Lebensmittelpaketen versorgt. Bei dieser Verteilaktion haben wir die Kinder & ihre Fürsorgeperson besucht und uns ein Bild von ihrem täglichen Leben gemacht. Die besuchten Kinder waren sehr froh, ihre DIGUNA-Heimeltern zu sehen und freuten sich sehr über die mitgebrachten Nahrungsmittel. Wir stehen mit den Kindern und ihren Verwandten während dieser Krise in Kontakt und werden sie auch weiterhin versorgen, sei es mit Lebensmitteln oder im Falle benötigter medizinischer Hilfe. Wir wünschen uns, dass die uns anbefohlenen Kinder die Corona-Krise unbeschadet überstehen und baldmöglichst wieder zum Alltag im Kinderheim und in der Schule sein können.

 

Sollte Sie interessieren, was DIGUNA in Zeiten von Corona sonst noch so macht, werfen Sie doch einen Blick auf unsere Homepage unter www.diguna.de.

 

Gottes Segen, herzliche Grüße aus Kenia und bleiben Sie gesund.

 

Ines Mutali

Patenschaftsprogramm Tinderet